Wohnen auf dem deutschen Zuckerhut

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
Haus K2, Bottega + Ehrhardt Architekten GmbH Bottega + Ehrhardt Architekten GmbH Casas minimalistas
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Der Stuttgarter Killesberg ist sowas wie ein Wahrzeichen der Stadt und bildet damit das schwäbische Pendant zum Zuckerhut in Rio de Janeiro. Der gleichnamige Stadtteil ist bekannt für seine grünen Flächen im Höhenpark und der zentralen Lage in der Stadt. In diesem exponierten Gebiet wünschte sich eine Familie mit drei Kindern ein kleines und kompaktes Wohnhaus. Verwirklicht wurde der Wunsch von dem Architekturbüro Bottega + Erhardt Architekten GmbH aus Stuttgart. 

Ansicht zur Straße

Beginnen wir den Rundgang und machen uns von der gegenüberliegenden Straße einen ersten Eindruck des Einfamilienhauses. Zunächst besticht die kubische Gliederung, die die gesamte Kubatur in einzelne Segmente untergliedert. Prägnant ist hierbei die zweigeschossige Auskragung, die den Hauseingang überdacht, der straßenseitig lagert. Die Auskragung wurde baurechtlich als Erker definiert. Eine offensive Erscheinung wird mittels der Panoramafenster hervorgerufen, die tiefe Einblicke in das Innere liefern.

Weitere Anregungen zu Fenstern findet ihr in dem Ideenbuch: Fenster in allen Variationen

Technische Details

Das gesamte Gebäude wurde als reine Holzkonstruktion geplant. Hierfür wurden großformatige Holzmassivelemente für die Ausführung verwendet. Lediglich an den Partien der großen Fensterflächen setzte man runde Stahlstützen ein. Die graue Gestalt der Fassade rührt von den dunkelgrauen Eternitplatten, die in horizontaler Ausrichtung angebracht wurden. Um ein homogenes Design zu kreieren, setzte man anthrazitfarbene Fensterrahmen ein, die sich bündig einfügen. 

Raumprogramm

Die Rückseite des Hauses verjüngt sich im Gegensatz zur Ansicht der Straße. Betritt man den Eingangsbereich, weitet sich der Wohnraum bis zum Garten. Das Foyer fungiert als räumlich ablesbare Zone, die eine Garderobe und ein Gäste-WC beherbergt. Das sogenannte Gartengeschoss, dass als Einraum konzipiert wurde, erreicht man über drei Stufen. Die schlichte Fassade wird mithilfe von raumhohen Verglasungen geöffnet, die einen starken Bezug zur grünen Umgebung herstellen. Eine lichte Raumhöhe von 2,90 Metern sorgt für ein großzügiges Raumgefühl. Weiterhin finden in dem offenen Grundriss Wohnen, Kochen und Essen statt und das Geschoss ist in drei Blickrichtungen verzahnt. 

Eine einläufige Treppe, die aus hochwertigem Holz gefertigt wurde, führt in das erste Stockwerk. Hier ordnen sich drei Kinderzimmer entlang eines sich öffnenden Spielflures an. Der Spielflur umgibt das innenliegende Badezimmer und wird mithilfe einer satinierten Glasscheibe belichtet. 

Grenzen

Der Grundriss ist polygonal aufgebaut und bietet eine Grundfläche von 79 Quadratmetern. Die Konturen des Gebäudes zeichnen die Grenzen des Grundstücks unter Berücksichtung des baurechtlich geforderten Mindestabstands nach und halten das geforderte Maß strikt ein. 

Materialien

Viel Wert legten die Architekten auf die natürliche Gestaltung der Flächen im Innenraum. Die Einbauten und die Wände stellen mit dem klaren Weiß einen Kontrast zu den sichtbar gelassenen und massiv lasierten Holzdecken dar. Für den Boden wählte man ein durchgängig geseiftes Eichenparkett, das sich prägnant auf die Atmosphäre auswirkt. 

Dachgeschoss

Aufgrund einer Kante an der Grenze zum Nachbarn wird gartenseitig ein Rücksprung im Dachgeschoss erzeugt, sodass eine Dachterrasse ausgebildet werden konnte. Das Dachgeschoss des Wohnhauses beherbergt das Elternschlafzimmer und einen zweiten Wohnraum, der eine Bibliothek inkludiert. Von ihr erhält man direkten Zugang zur Dachterrasse. 

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